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Verkehrsmodelle Braunschweig und Wolfsburg

Ausgangssituation

Der Regionalverband Großraum Braunschweig (RVB) stellt einen heterogenen Raum mit hohen Anforderungen an die Verkehrsplanung dar. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind für den RVB sowie die Städte Braunschweig und Wolfsburg jeweils ein Verkehrsmodell neu zu erstellen.

Aufgabenstellung

Die Aufgabenstellung der Neuerstellung der drei Verkehrsmodelle gliedert sich in mehrere Teilaufgaben.

  • Erarbeiten eines Betriebskonzepts zur parallelen Erstellung der drei Verkehrsmodelle, die getrennt voneinander vollkommen funktionsfähig sind, jedoch beim Aufbau und später bei der Modellpflege sachlogisch miteinander interagieren und ineinandergreifen
  • Definition des Modellraumes sowie Erarbeiten der Verkehrszelleneinteilung und der Raumstrukturdaten
  • Neuerstellung eines integrierten Verkehrsangebotsmodells für den MIV, den ÖV und den Radverkehr
  • Erstellung der Nachfragemodelle für den Personen- und den Wirtschaftsverkehr für das Jahr 2019
  • Kalibrierung und Validierung des Verkehrsnachfragemodells für den Analysezustand

Vorgehensweise

Die Modellierung des Verkehrsangebotes und die Berechnung der Verkehrsnachfrage erfolgt mit der Software PTV VISUM.

Das Betriebskonzepts beinhaltet die Erstellung eines übergeordneten Modells und ein Verfahren zur Generierung der Modelle der drei Auftraggebenden aus diesem. Dabei wurde ein Verfahren zur automatischen Anpassung der Parametrisierung im Angebots- und Nachfragemodell aufgrund der unterschiedlichen Bezirksstruktur entwickelt.

Im ersten Schritt wurden der Untersuchungsraum und die Verkehrsbezirke definiert. Der Untersuchungsraum umfasst 19 Land-kreise und kreisfreie Städte in drei Bundesländern mit insgesamt 3.900.000 Einwohnern und 2.000.000 Arbeitsplätzen. Für jedes Modell wurde eine eigene Bezirksstruktur entwickelt, welche durch Schlüsselbrücken miteinander verbunden sind.

Die Verkehrsangebotsmodelle wurden für das Jahr 2019 neu erstellt. Die Grundlage des Netzgrafen bildete das Netz des Geodatendienstes HERE. Darauf aufbauend wurden die Angebotsmodelle des Straßenverkehrs, des ÖVs und des Radverkehrs nach den Wünschen der Auftraggeber neu erstellt und parametrisiert. Dabei wurde u. a. eine innovative Methode zur Berechnung auslastungsabhängiger Wartezeiten an Knotenpunkten implementiert. Für den Radverkehr wurden u. a. die Längsneigung und die Art der Radverkehrsanlage abgebildet.

Für die Modellierung der Verkehrsnachfrage wurden Verkehrsverhaltensdaten aus MiD und SrV ausgewertet. Darauf aufbauend wurde das Nachfragemodell für den Personenverkehr erstellt. Zur Abbildung der Besonderheiten des Raumes werden dabei u. a. vier Raumtypen und eine eigenständige Nachfrageschicht für das VW-Werk in Wolfsburg berücksichtigt. Zudem wurden im Sinne der vollständigen Modellierung des Verkehrsgeschehens eigene Nachfragemodelle für den landseitigen Flughafenverkehr, den externen Verkehr des MIVs und des ÖVs, den Personenwirtschaftsverkehr und den Straßengüterverkehr implementiert. Bei letzterem wurde ein Sonderansatz für das VW-Werk in Wolfsburg erarbeitet.

Das Nachfragemodell wurde im Sinne einer wirklichkeitsnahen Abbildung des Verkehrsgeschehens auf aktuelle Vergleichswerte des Mobilitätsverhaltens aus MiD und SrV kalibriert. Die resultierenden Verkehrsstrommatrizen des Leichtverkehrs, des Schwerverkehrs, des ÖVs und des Radverkehrs wurden auf das Netzmodell umgelegt und auf aktuelle Zählungen kalibriert.

Ergebnisse

Als Ergebnis liegen drei integrierte Verkehrsmodelle für das Jahr 2019 vor. Mit ihm können z. B. Verkehrsuntersuchungen für den Straßenverkehr, den ÖPNV und den Radverkehr durchgeführt werden. Sie bilden eine dem Stand der Technik entsprechende Grundlage für die Analyse und Prognose des Verkehrsgeschehens.

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