Verkehrsleitsystem für den neuen Stuttgarter Rosensteintunnel
Mit der Förderung der „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ werden zunehmend auch innerstädtische Verkehre mit dynamischen Leitsystemen ausgestattet Um einen Engpass im Hauptverkehrsstraßennetz der Stadt Stuttgart aufzulösen, wird dort der Rosensteintunnel gebaut. Die PTV Transport Consult ist mit der Planung der dynamische Verkehrsleittechnik für den neuen Tunnel betraut.
Wir unterstützen Sie im Verkehrsmanagement beim Aufbau Ihres Verkehrsleitsystems von der Machbarkeitsprüfung bis hin zur Bauüberwachung.
Projektbeschreibung
Seit 2014 wird in Stuttgart der rund 1,3 Kilometer lange Rosensteintunnel gebaut, um die beiden Stadtteile Zuffenhausen und Stuttgart-Ost zu verbinden. Im Rahmen der Baumaßnahme wird auch das Verkehrsleitsystem im Umfeld des Tunnels neu erstellt. Um einen sicheren und leistungsfähigen Betrieb der Tunnel zu gewährleisten, soll der Verkehr mit dynamischen Anzeigen bei verschiedenen Ereignissen (z.B. Höhenalarm, Brand, Wartungssperrung) gelenkt und umgeleitet werden.
Projektdetails
Verkehrstechnik
Mit Hilfe von dynamischer Verkehrstechnik können Verkehrsteilnehmer*innen bei Bedarf informiert, gewarnt und der Verkehr flexibel gelenkt werden. Zum Beispiel bei Ereignissen in den Tunneln oder auf den Zufahrtstrecken, bei Sperrungen von Tunnelröhren oder zur Verkehrslenkung bei Veranstaltungen im nahegelegenen NeckarPark.
Die Berater*innen der PTV Transport Consult waren für den Aufbau der Systemarchitektur für die Außenanlage und den Verkehrsrechner verantwortlich. Zur Außenanlage gehören verschiedene Elemente wie zum Beispiel 11 Meter breite LED-Anzeigen, LED-Wechselverkehrszeichen, Dauerlichtzeichen sowie Sensoren für die Höhenwarnung von Lkw. Zudem ist das gesamte System für den Einsatz von V2X-Kommunikation, die Vernetzung von Fahrzeugen untereinander und mit der Infrastruktur, vorbereitet, die beispielsweise beim autonomen Fahren benötigt wird. Über so genannte Roadside Units stehen alle relevanten Daten und Kennwerte zur Verfügung.
Software
Zur Steuerung des Verkehrsleitsystems, wurde der kommunale Verkehrsrechner neu konzipiert. Die Bedienung erfolgt aus der Integrierten Verkehrsleitzentrale (IVLZ) der Landeshauptstadt Stuttgart.
Der Verkehrsrechner, der auf Open-Source-Software basiert, übernimmt die Steuerung von sämtlichen bestehenden verkehrstechnischen Elementen, ausgenommen der Lichtsignalanlagen (LSA). Zusätzlich werden der LSA-Rechner sowie die Tunnelbetriebstechnik über entsprechende Schnittstellen angebunden. So ist eine automatische Auswahl und Schaltung von Sperrszenarien bis in einzelne LSA-Programme möglich.
In der IVLZ arbeiten Operatoren vom Tiefbauamt, vom Amt für öffentliche Ordnung (AföO), der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) und der Polizei gemeinsam an der verkehrsträgerübergreifenden Optimierung der Verkehrsabläufe im Stadtgebiet. Der neue Verkehrsrechner soll von allen Operatoren genutzt werden können, deshalb benötigt er eine Vielzahl zusätzlicher Schnittstellen zu anderen Systemen, darunter:
- Verkehrsinformations- und Genehmigungstool des AföO
- Kamerasystem SSB
- Einsatzdaten Feuerwehr und Polizei der Integrierten Leitstelle
- Open-Data Portal Verkehrsverbund Stuttgart VVS
Kennzahlen
Die Modernisierung und der Neubau der Verkehrstechnik lässt sich mit folgenden Zahlen zusammenfassen:
- 11 Variotafeln (VAT), LED-Vollmatrix großflächig
- 39 Vario-Verkehrszeichen (VAVZ), LED-Vollmatrix kleinflächig
- 33 Wechselverkehrszeichen (WVZ), LED-Matrix gesteckt, kleinflächig mit festen Bildern
- 97 Dauerlichtzeichen (DLZ) für Fahrstreifensignalisierung
- 68 Verkehrsdetektoren (Radarsensoren und Induktionsschleifen)
- 29 Roadside Units
- 4 Höhenmessanlagen mit Laserdetektoren und Videoanlage an Tunnel-Zulaufstrecken
- 12 Verkehrsbeobachtungskameras (nicht in Tunneln)
- 8 Sperrstellen mit fernsteuerbaren Schrankenanlagen
- 12 Verkehrszeichenbrücken
- 57 statische Wegweiser
- 13 Streckenstationen
- Neuverlegung von ca. 55 km Kabel
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