Tunnelleitzentrale Hamburg: Die moderne Art Verkehr zu überwachen und zu steuern
Die Modernisierung der Bedienung der Tunnelanlagen, die Aktualisierung von Störfallszenarien sowie leistungsfähige Kommunikationsnetze machen ein umfassendes, integriertes und ausbaubares Tunnelbetriebsmanagement möglich.
Bei der Planung und Modernisierung von Tunnelanlagen unterstützen die Bau- und Verkehrsingenieure der PTV Transport Consult.
Projektbeschreibung
Im Rahmen des Ausbaus der A7 wird für drei neue Tunnel (Altona, Stellingen, Schnelsen) sowie den Elbtunnel und einige weitere im Stadtgebiet Hamburg die bestehende Tunnelbetriebszentrale Elbtunnel zur Tunnelleitzentrale (TLZ) Hamburg aufgerüstet. Ihre Aufgabe ist das Überwachen, Steuern, Sichern und Regeln des Verkehrs sowie der technischen Betriebseinrichtungen in den Straßentunneln und deren Zulaufstrecken.
Die PTV Transport Consult hat im Auftrag der DEGES (in einer Arbeitsgemeinschaft mit BHM-Ingenieure) die Entwurfs- und Ausführungsplanung für den Umbau der Tunnelleitzentrale durchgeführt. Zudem wurden die Berater mit der Bauoberleitung und der -überwachung des Umbaus beauftragt.
Projektdetails
Arbeitspakete
Die Planung umfasst vier Fachbereiche:
- Gebäude, Ergonomie, Raumplanung und Brandschutz,
- Tragwerksplanung, Statik und Dynamik,
- Technische Gebäudeausstattung und
- Betriebsleittechnik und Verkehrstechnik Tunnel, integrierte Bedienung, Videotechnik, Großbildanzeige
Basierend auf einer Erfassung und Analyse des Ist-Zustands wurde ein Anforderungskatalog für eine neue Tunnelleitzentrale aufgestellt. Verschiedene Lösungen für den Umbau wurden erarbeitet und technisch-wirtschaftlich bewertet. Die Ausführungsplanung wurde finalisiert und entsprechende Leistungsverzeichnisse erstellt. Das Projekt wurde dabei in Anlehnung an das Verkehrsmodell durchgeführt und realisiert.
Zahlreiche Arbeitsgruppen zur Bauüberwachung
Die Bauüberwachung und -oberleitung wird in zahlreichen Arbeitsgruppen für die Bereiche IT- und Telekommunikations-Systeme, Soft- und Hardware; technische Gebäudeausrüstung sowie Hochbau und Objektplanung strukturiert.
Mit einem separaten Auftrag wurde die PTV Transport Consult mit der Bauoberleitung und der Bauüberwachung (LP 8 und 9 gemäß HOAI) für den Umbau der Tunnelleitzentrale Hamburg durch die DEGES beauftragt.
Zur Strukturierung und Organisation der Bau- und Errichtertätigkeiten wurden mit den Projektbeteiligten DEGES, LSBG Hamburg, PKE Verkehrstechnik und PTV Transport Consult fünf Arbeitsgruppen im Bereich „IT- und Telekommunikation-Systeme, Soft- und Hardware“, zwei Arbeitsgruppen in der „Technischen Gebäudeausrüstung“ und eine Arbeitsgruppe im Bereich „Hochbau und Objektplanung“ gebildet.
Koordiniert werden diese Arbeitsgruppen durch eine übergeordnete Projektgruppe und durch eine Arbeitsgruppe, welche die auszuführenden Maßnahmen gemäß BSI-Grundschutz vorgibt. Für das Eskalationsmanagement ist eine Lenkungsgruppe tätig.
Maßnahmen und Ergebnisse
Mit der neuen TLZ Hamburg, die den aktuellen technischen Entwicklungsstand abbildet, wird ein umfassendes, integriertes und ausbaubares Tunnelbetriebsmanagement möglich.
Die Modernisierung umfasst:
- Die Bedienung und Integration von Tunnelanlagen (Betriebstechnik und Verkehrstechnik)
- Die Darstellung von Objekt- und Systemzuständen sowie Videobildern
- Die Entwicklung und Umsetzung von Störfallszenarien und Handlungsanweisungen
- Kommunikationsnetze und Schnittstellendefinitionen
Die neue TLZ Hamburg in Zahlen
- Überwachte Tunnellänge (Röhren-km mit neuen Tunneln): ca. 20 km
- technische Anbindung von ca. 250.000 Datenpunkten (also Messwerten, Meldungen, Schaltaktionen), - 500 Anzeigequerschnitten und 300 Messquerschnitten
- Systemüberwachung und Videobilddarstellung an zwei Großbildanzeigesystemen: Leitwarte ca. 16m x 3m und Notfall-Leitwarte ca. 10m x 3m
- ca. 180 Monitore zur Systemüberwachung und -bedienung
- 5 Arbeitsplätze in der Leitwarte und 5 Arbeitsplätze in der Notfall-Leitwarte
- bebaute Fläche: 1.200 qm
- geplante Energieverkabelung: ca. 25 km
- geplante Datenverkabelung: ca. 80 km mit ca. 1.000 Netzwerkanschlüssen
- Investitionskosten: > 40 Mio. Euro netto
- Fertigstellung: > 2025
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