Einrichtung einer Regional-Stadtbahn (RSB) Neckar-Alb

Die Landkreise Reutlingen und Tübingen, der Zollernalbkreis, die Städte Reutlingen und Tübingen sowie der Regionalverband Neckar-Alb verfolgen die Einrichtung einer Regional-Stadtbahn (RSB) Neckar-Alb mit dem Ziel, das in diesem Raum für den ÖPNV vorhandene Nachfragepotenzial auszuschöpfen und die Landkreise mit einem zukunftsweisenden öffentlichen Angebot an die Zentren anzubinden.

Strategische Entscheidungen über Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und den Betrieb von Verkehrsanlagen sind häufig mit hohem finanziellen Aufwand verbunden. Wir liefern Ihnen betriebliche und wirtschaftliche Erfolgsindikatoren zusammen mit verkehrlichen und gesamtwirtschaftlichen Effekten wie erreichbare modale Verlagerungen und Wirkungen bei Treibhausgasemissionen.

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Projektbeschreibung

Verschiedene Gutachten sollten zeigen, welche Betriebskonzepte nachfragegerecht und betrieblich optimal sind und ob die geplanten Maßnahmen wirtschaftlich, förderfähig und finanziell tragbar sind. Als Grundlage für die weiteren Entscheidungen der Aufgabenträger sowie als notwendige Voraussetzung für eine Projektförderung durch den Bund und das Land Baden-Württemberg wurde die PTV Transport Consult gemeinsam mit der DB E&C mit vertiefenden bautechnischen und betrieblichen Planungen und Standardisierten Bewertungen beauftragt.

Für ein erstes RSB-Modul: Herrenberg – Bad Urach, inkl. Elektrifizierung der Ammertalbahn und der Ermstalbahn, wurde von PTV eine separate Standardisierte Bewertung vorgelegt, da dieses Modul vorgezogen umgesetzt wird. Der GVFG-Antrag wurde bereits gestellt und die Bauarbeiten haben begonnen.

Die Standardisierte Bewertung für das Gesamtnetz (aufbauend auf dem ersten bereits in Umsetzung befindlichen Modul 1) wurde beim Zuwendungsgeber eingereicht.

 

VORGEHENSWEISE

Im Rahmen des Projektes wurden ÖV-Fahrgast-Erhebungen im Regionalbusbereich durchgeführt, Betriebskonzepte für Schiene und Bus erarbeitet, Planfälle und Nachfrageprognosen modelliert sowie umfangreiche Infrastrukturplanungen und Kostenrechnungen erstellt. Mit Hilfe der Verkehrsplanungssoftware PTV VISION entstand eine Verkehrsmodellierung von Angebot und Nachfrage für den öffentlichen und den motorisierten Individualverkehr. Dabei wurden aktuelle städtische Verkehrsmodelle in ein PTV Visum-Netz für den gesamten Untersuchungsraum integriert.

 

DAS REGIONAL-STADTBAHN-KONZEPT

Die Neckar-Alb-Region gehört zu den landschaftlich attraktivsten Gegenden Baden-Württembergs. Gleichzeitig bieten die wirtschaftlichen Ballungszentren in Tübingen und Reutlingen viele Arbeits-plätze. Die geplanten ÖPNV-Angebote sollen Berufspendler eben-so wie Ausflügler und Touristen ansprechen.

Bisher gibt es in den Städten Tübingen und Reutlingen als ÖV-Angebot nur Busverkehr. Das RSB-Netz beinhaltet neue Innen-stadtstrecken im Straßenbahnbetrieb sowie die Mitnutzung des derzeit zum großen Teil nicht elektrifizierten regionalen Eisenbahn-Schienennetzes nach dem Vorbild des Karlsruher Modells.

 

Geplant sind verschiedene Reaktivierungen: zwischen Gomaringen und Reutlingen („Gomaringer Spange“), der Talgangbahn sowie zwischen Reutlingen und Kleinengstingen (Echaztal). Hierbei stellt die Überwindung des Albaufstiegs mit der Honauer Steige eine be-sondere Herausforderung an die Fahrzeugkonfiguration dar. Mit dem Bau dieses Abschnitts können die Busverkehre bereits auf der Alb enden und die Fahrgäste ein leistungsfähiges RSB-System nutzen. Im Ergebnis lasen sich nicht nur erhebliche Leistungen im Busbereich einsparen, sondern auch Umweltressourcen schonen. Die Gesamtstreckenlänge des RSB- Netzes beträgt im Vollausbau rund 200 km (inkl. Modul 1).

 

ERGEBNISSE

Die Standardisierte Bewertung für das Gesamtmetz zeigt, dass das Projekt verkehrlich und volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Mit den geplanten Angebotskonzepten können rund 25.000 Neukunden für den ÖPNV gewonnen werden. Diese Wege würden ohne die Einführung der Regional-Stadtbahn zum Großteil mit dem Pkw zurückgelegt, jedes Jahr werden dadurch rund 100 Mio. Pkw-Kilometer vermieden. Dies entlastet das Straßenverkehrsnetz und trägt gleichzeitig maßgeblich zur Reduktion der negativen Klima-wirkungen des Verkehrs bei.

Die Regional-Stadtbahn verbessert die Umweltbilanz der Region deutlich. Insgesamt können jedes Jahr 16,4 Mio. Tonnen CO2 vermieden werden, davon entfallen 75% auf die eingesparten Pkw-Fahrten und 25% auf die Umstellung des ÖPNV auf elektrische Antriebe. Hier kommt die weitere Elektrifizierung des Schienennetzes zum Tragen. Die Emissionen des ÖPNV können mit dem RSB-Projekt reduziert werden bei gleichzeitiger Ausweitung zu einem verdichteten und kundenfreundlichen Takt-Angebot. Die Netto-Investitionen belaufen sich auf rd. 1,1 Mrd. € (Preisstand 2016).

 

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