Die ÖPNV-Haltestelle Mannheimer Hauptbahnhof ist an der Kapazitätsgrenze angekommen. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) investiert daher in den Ausbau des ÖV-Angebots von Bus und Bahn. Vor dem Start der Großbaustelle von 2020-2026 wurde PTV mit einem verkehrlichen Gutachten beauftragt. (Bild: RNV)
Mannheim: Simulation ÖV-Erweiterung am Hauptbahnhof
Projektbeschreibung
Die Stadtbahnhaltestelle Mannheim Hauptbahnhof ist eine der Haltestellen mit dem höchsten Fahrgastaufkommen im gesamten RNV-Netz; Gestaltung und Ausstattung der Haltestelle entsprechen aber nicht den hohen Anforderungen: Der Bahnsteig ist zu kurz, nicht barrierefrei und die Querungsmöglichkeiten entsprechen nicht dem modernen Standard. Um auch in Zukunft ein attraktives und leistungsfähiges ÖV-Angebot gewährleisten zu können, ist ein Ausbau der Haltestelle für Bus und Straßenbahn notwendig. Die PTV Transport Consult erhielt den Auftrag, das Verkehrsgutachten für das Planfeststellungsverfahren zu erstellen.
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Überprüfung von zwei Ausbau-Varianten
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Im verkehrlichen Gutachten der PTV Transport Consult wurden zwei Varianten der Erweiterung bzw. Verlegung der Bahnsteige näher beleuchtet.
Variante 1: vier neue Parallelbahnsteige (zwei pro Richtung) auf dem Kaiserring und Rückbau der derzeit vorhandenen drei Bahnsteige vor dem Hauptbahnhof
Variante 2: Erhaltung von zwei existierenden Bahnsteigen (Fahrtrichtung Innenstadt) und Neubau von zwei Bahnsteigen auf dem Kaiserring (Fahrtrichtung Beckenbuckel/Universität).
Beide Varianten wurden im Hinblick auf verkehrsplanerische sowie verkehrstechnische Aspekte geprüft.
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Multimodale Simulation
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Um die Auswirkungen der beiden Varianten auf den gesamten Verkehr rund um den Bahnhof bewerten zu können, führten die PTV-Expert*innen eine Mikrosimulation mit PTV Vissim durch. In dieser wurden nicht nur die Straßenbahnen und Busse simuliert, sondern auch der Kfz-Verkehr sowie Fußgänger*innen und Radfahrer*innen.
Zudem wurden die Aufenthaltszeiten der Straßenbahnen detailliert abgebildet, um den Realbetrieb möglichst genau aufzuzeigen.
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Verkehrsabhängige Lichtsignalsteuerung (LSA-Konzept)
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Für die Planungsvarianten wurde zudem eine komplexe verkehrsabhängige Ampelsteuerung entwickelt, die den ÖPNV bevorrechtigt. Basis dafür war die Weiterentwicklung des Signalisierungskonzepts für die bestehende Lichtsignalanlage.
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Gesamtbewertung
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Die PTV-Berater*innen überprüften die Ausbauvarianten hinsichtlich verschiedener Aspekte auf ihre Vor- und Nachteile. Von der Verkehrsführung der Busse, über die Steuerung der Lichtsignalanlagen bis hin zur Verkehrssicherheit.
Zudem wurden die Leistungsfähigkeit und die Störanfälligkeit der Betriebsabläufe im ÖPNV betrachtet, die Reisezeiten analysiert sowie die Umsteigemöglichkeiten bewertet.
Als Ergebnis der verkehrlichen Bewertung wurde eine Vorzugsvariante festgelegt, für die das Planfeststellungsverfahren eingeleitet wurde.
Das Gutachten diente dem RNV und der Stadt Mannheim als Basis für das Umbaukonzept.
Das Verkehrsgutachten ist ein wichtiger Bestandteil der Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren zum Umbau der Haltestelle.