Standardisierte Bewertung Hochrheinbahn
Vom Land Baden-Württemberg wurde 2018 ein landesweites Schienen-Elektrifizierungskonzept entwickelt. Ziel ist es, den Schienenpersonennahverkehr auf lange Sicht vollständig elektrisch fahren zu lassen. Die nicht elektrifizierten Schienenstrecken Baden-Württembergs wurden in drei Kategorien (Schritte) eingeteilt. Die Hochrheinstrecke von Basel bis Erzingen ist im Landeskonzept in Schritt 1 enthalten und hat damit aus Landessicht eine große Bedeutung.
Strategische Entscheidungen über Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und den Betrieb von Verkehrsanlagen sind häufig mit hohem finanziellen Aufwand verbunden. Wir liefern Ihnen betriebliche und wirtschaftliche Erfolgsindikatoren zusammen mit verkehrlichen und gesamtwirtschaftlichen Effekten wie erreichbare modale Verlagerungen und Wirkungen bei Treibhausgasemissionen.
Projektbeschreibung
Mit dem Ausbau und der Elektrifizierung der Hochreinbahn soll das Verkehrsangebot auf der Hochrheinstrecke verbessert und klimaschonender gestaltet werden. Ziele der Maßnahme sind die Verkürzung der Reisezeiten, die Ausweitung des Angebots sowie der Einsatz elektrischer Triebwagen. Mit den geplanten Aus- und Umbaumaßnahmen soll auch die Barrierefreiheit der Hochrheinstrecke deutlich verbessert werden.
Die Menschen in der Region profitieren zukünftig von mehr Verbindungen zwischen Südbaden, dem Bodensee und der Nord- und Ostschweiz. Zudem ermöglicht das Projekt eine Einbindung in die Trinationale S-Bahn Basel mit Anbindung von Koblenz (CH) und Anschluss an die S-Bahn Zürich.
Die Maßnahme ist darüber hinaus für den Binnenverkehr der Schweiz relevant, beispielsweise für schnelle Verbindungen zwischen Basel, Schaffhausen und St. Gallen. Die Hochrheinstrecke ist als grenzüberschreitende Maßnahme auch Bestandteil des strategischen Entwicklungsprogrammes für die Bahninfrastruktur der Schweiz (STEP 2030/35).
Projektdetails
Zu bewertende Maßnahme
Im Projekt erfolgt der Neubau von rd. 130 km der Oberleitungsanlage. 17 Verkehrsstationen werden umgebaut und 3 Stationen werden neu gebaut. Bei zwei Bahnhöfen erfolgt die Ertüchtigung für Kreuzungen und Überholung. Zusätzlich sind Ersatzneubauten von Straßenüberführungen und umfangreiche bauliche Anpassungen der bestehenden Tunnelbauwerke erforderlich. Zur Unterquerung bestehender Brückenbauwerke sind Gleisabsenkungen not-wendig.
Vorgehensweise
Die Untersuchung erfolgt nach der Version 2016 der Standardisierten Bewertung mit Ausweisung des volkswirtschaftlichen Nutzen-Kosten-Indikators und einer Folgekostenrechnung.
Im Rahmen des Projektes wurde eine Datenbasis aufbereitet. Aufgrund des großen Wirkungsbereiches der Maßnahme umfasst die Datenbasis den Raum am Hochrhein und am Bodensee auf deutscher und Schweizer Seite. Mit Hilfe der Verkehrsplanungssoftware PTV VISION entstand eine Verkehrsmodellierung von Ange-bot und Nachfrage für den öffentlichen und den motorisierten Individualverkehr. Dabei wurden aktuelle Verkehrsmodelle auf deutscher und Schweizer Seite in ein PTV Visum-Netz für den gesamten Untersuchungsraum integriert.
Eine weitere Besonderheit bei der Bewertung der Hochrheinstrecke war der umfangreiche Abstimmungsprozess mit vielen Beteiligen. Neben den Zuwendungsgebern von Bund und Land, dem Eisenbahnbundesamt, der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, der DB und den betroffenen Landkreisen waren auch mehrere Vertreterinnen und Vertreter aus der Schweiz in die Untersuchung einbezogen.
Ergebnisse
Die vorliegende Standardisierte Bewertung belegt, dass der Aus-bau und die Elektrifizierung der Hochrheinbahn Basel – Erzingen verkehrlich und volkswirtschaftlich sinnvoll ist.
Darüber hinaus sind zukünftig weitere Verbesserungen auf der Hochrheinbahn mit dem Projekt „Herzstück Basel“ und der geplan-ten Anerkennung durch das Schweizerische Generalabonnement geplant.
Da sich zwischenzeitlich die Betriebskonzepte etwas geändert haben, wird das Vorhaben von der PTV Transport Consult in 2023 zusätzlich nach Version 2016+ bewertet.
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