Hamburg: Sicherstellung des Hafenverkehrs trotz Brückenerneuerung
Der Hamburger Hafen ist einer der größten Häfen Europas. Das hohe Warenaufkommen und der landseitige An- und Abtransport stellen große Herausforderungen an die Infrastruktur. Besonders belastet ist der Finkenwerder Ring mit über 21.000 Kraftfahrzeugen an Werktagen. Um bei der geplanten Erneuerung der Finkenwerder Brücke einen leistungsfähigen Hafenbetrieb zu gewährleisten, wurden die Berater*innen der PTV Transport Consult vorab von der Hamburg Port Authority (HPA) mit der verkehrstechnischen Untersuchung beauftragt.
Welche verkehrlichen Auswirkungen sind durch ein geplantes Bauprojekt zu erwarten? Wie kann der Verkehr am besten organisiert werden? Die Expert*innen der PTV Transport Consult unterstützen Sie dabei, die wichtigsten verkehrlichen Fragen rund um Ihr Bauprojekt schon vorab zu klären.
Projektbeschreibung
Der Finkenwerder Ring ist in unmittelbarer Nähe zur Anschlussstelle Hamburg-Waltershof an der hochbelasteten Autobahn A7 und mit der Anbindung mehrerer Hafenterminals ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Bei solch einer hohen Auslastung stellt die Erneuerung der sechsspurigen Finkenwerder Brücke eine große Herausforderung dar. Um das Straßennetz und damit auch den Hafenbetrieb aufrecht zu erhalten, untersuchten die PTV-Expert*innen verschiede Möglichkeiten der Voll- und Teilsperrung.
Projektdetails
Makroskopische Modellierung & Mikrosimulation
Insbesondere bei einer Vollsperrung der Brücke sind weitreichende Auswirkungen auf den Verkehr zu erwarten. Aus diesem Grund berechneten die Berater*innen in einem ersten Schritt die verkehrlichen Verlagerungswirkungen infolge der Sperrung mit dem PTV-eigenen Verkehrsmodell der Region Hamburg. Die angepasste Routenwahl floss anschließend in die Mikrosimulation des Bereichs Finkenwerder Straße / Finkenwerder Ring / Anschlussstelle HH-Waltershof ein, um die verkehrliche Leistungsfähigkeit zu beurteilen.
Simulation der Hafenverkehre
Eine besondere Herausforderung stellte die Simulation der Hafenverkehre dar. Das Straßennetz ist von einem sehr hohen Schwerverkehrsanteile von zum Teil über 50 Prozent geprägt. Die komplexe Netzstruktur im Bereich des Finkenwerder Rings mit dem Anschluss des Containerterminals Altenwerder und weiterer Hafenanlagen sowie der angrenzenden Autobahnanschlussstelle HH-Waltershof stellen besondere Anforderungen an die Modellierung. Zur Kalibrierung wurden detaillierte Daten zur Fahrstreifenbelegung sowie Helikopteraufnahmen des Auftraggebers HPA verwendet.
Ergebnis
Die verkehrstechnische Untersuchung hat gezeigt, dass eine Vollsperrung keine sinnvolle Option ist und nur mit einer Teilsperrung die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes gewährleistet wird. Zudem wurde in einer Simulation des Endausbauzustands mit dem Prognosejahr 2030 nachgewiesen, dass die heutigen sechs Fahrstreifen der Finkenwerder Brücke nicht erforderlich sind, sondern vier Fahrstreifen in Richtung Westen ausreichen.
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